Gua Sha

eine weitere Behandlungstechnik der Traditionellen Chinesischen Medizin

Sie wird seit Jahrtausenden im gesamten asiatischen Raum praktiziert, zum Beispiel auch in Vietnam und Indonesien.
Gua bedeutet „schaben“ und als Sha wird die Ansammlung von stagniertem Blut bezeichnet.
Ähnlich wie beim Schröpfen wird über Anregung des Unterhautstoffwechsels, und damit bindegewebiger
Reflexzonen, eine Ausleitung und Entschlackung des Gewebes erreicht.
In der Regel wird auf dem Rücken gearbeitet, da hier die meisten Organzonen repräsentiert sind und die anatomische Struktur auch großflächiges Arbeiten erlaubt.

Die Haut wird zuerst abgetastet, um Verspannungen zu lokalisieren. Daraufhin wird sie durch eine Einreibung mit Öl oder einer speziellen Salbe vorbereitet, um dass anschließende Schaben zu ermöglichen.

Zum Schaben werden unterschiedliche Werkzeuge verwendet, alle besitzen eine abgerundete Kante:
traditionell ein chinesischer Porzellanlöffel oder rund geschliffene Wasserbüffelhörner; die moderne Variante sind abgerundete Kunststoffschaber mit anatomische Formgebung, sowie Deckel von zum
Beispiel Babynahrungskonserven.

Die Behandlung richtet sich nach dem Befund und stellt oft eine vorbereitende Maßnahme für die Klassische Akupunktur dar. Als Ausleitung einer sich ankündigenden Erkältung, kann sie beispielsweise auch als alleinige Therapie wirkungsvoll sein.
Das Werkzeug wird flach über die Haut gestreift, es entsteht eine Rötung. Diese kann einige Tage andauern und sich ähnlich wie beim Schröpfen mit der Zeit dunkler verfärben.
Es handelt sich dabei um einen gewünschten Effekt, der die Ausleitung der vorhandenen Blutstagnation anzeigt. Diese wurde nun an die Oberfläche geholt und kann sich auflösen.

Die Haut wird nicht verletzt, sondern nur gereizt. Trotzdem sollte nach der Behandlung körperliche Anstrengung vermieden, und auf Sonnenbäder, unmittelbares Duschen oder Baden verzichtet werden.

Viele Patienten fühlen direkt nach der Behandlung eine spürbare Verbesserung, was unter anderem auf die entstehende Wärmeentwicklung im Gewebe zurück zu führen ist.

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