Phytotherapeutische Behandlung


Phytotherapie bedeutet therapeutische Arbeit mit Heilpflanzen und Wildkräutern.

Früher waren die Menschen auf die heilende Wirkung von Pflanzen, Mineralien und Nahrungsmitteln angewiesen.

Viele verschiedene Völker in unterschiedlichen Kulturen entwickelten unabhängig voneinander eine eigenständige Heilkunde, in der die Pflanzen ihrer Umgebung eine große Rolle spielte.

Sie sammelten Erfahrungen in der Anwendung, der Zubereitung und der Kultivierung von Heilpflanzen und Wildkräutern.

Egal ob im alten Ägypten, im alten China, in Indien, bei indianischen Stämmen, oder bei uns in Mitteleuropa: die Menschen lebten im Einklang mit der Natur, respektierten ihre Gesetze, sahen sich immer als kleinen Teil des großen Ganzen und nahmen sich nur das und soviel sie zum Leben benötigten.

Diese respektvolle, demütige und weise Haltung gegenüber unserer Leben spendenden Erde und ihrer Schätze wurde zunehmend aufgegeben.
Das Wissen um die Heilkraft der Pflanzen hat im Laufe der Geschichte unterschiedliche Verbreitung genossen, teilweise war es nur bestimmten Kreisen vorbehalten, konnte immerhin überleben.

Heute gelangt die Kenntnis vom Heilen mit Pflanzen zu mehr Bedeutung, da die vorbehaltlose Begeisterung für synthetische Arzneimittel abgeebbt ist. Immer mehr Menschen interessieren sich wieder für sanftere oder nebenwirkungsärmere Therapiemöglichkeiten und wenden sich der Naturheilkunde zu.

Vor einigen Jahren hat dieses Interesse auch mich gepackt. Auf dem Land aufgewachsen waren mir bereits viele Pflanzen bekannt, und der Rhythmus der Natur steckte mir im Blut. Da war es höchste Zeit eine
Ausbildung in Phytotherapie zu beginnen, um auch die Eigenschaften der Heilpflanzen, ihre Verarbeitung und Verabreichung kennen zu lernen.
Meiner Lehrerin Doris Grappendorf und ihrer besonderen Liebe zu einheimischen Wildkräutern und Heilpflanzen verdanke ich eine ganz besondere, naturnahe Ausbildung. Diese hat mich davor bewahrt,
dass meine Verordnungen ausschließlich aus Fertigrezepten nach Lehrbuch oder Fertigpräparaten bestehen.

Durch meine Ausbildung in Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM) und die Begeisterung für deren Möglichkeiten, geriet ich in einen Konflikt: sollte ich den lieb gewonnenen, einheimischen Heilpflanzen den
Rücken kehren, um chinesische Pharmakologie zu erlernen?
Diese Heilkunde hat eine ebenso lange Tradition und ist fest in der TCM verankert. Mir wurde schnell klar,
dass ich jedoch nie wirklichen Bezug zu den fremden Pflanzen bekommen würde, trotzdem ich von der Therapieeffektivität überzeugt bin.

Darum widme ich mich seither einem Thema, dass erst seit einigen Jahren Einzug in die bei uns praktizierte TCM hält: die Integration der westlichen, also unserer einheimischen Heilpflanzen, in die Traditionelle Chinesische Medizin.

In der TCM werden die Pflanzen ebenso wie die Nahrungsmittel nach ihrer Energie und Wirkweise klassifiziert.

Wenn nach den Kriterien der TCM eine Diagnose gestellt ist, wird eine entsprechende Rezeptur zusammengestellt.

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